Im Winter 2016 kam Sayen in unsere Familie. 2018 im Sommer Geronimo. Einen zweiten PWD in unsere Familie aufzunehmen war aus der Beobachtung von Sayen, wenn sie mit anderen Hunden zusammen war. Sie war noch lebendiger, mutiger und es scheint mir, es fühlen sich Hunde untereinander wirklich wohl. Das gegenseitige Lernen untereinander war und ist täglich erneut beeindruckend, sowie ihre Rollenanpassung je nach Situation und Befinden des Einzelnen. 2020 blieb Paris, aus dem ersten Wurf von Sayen, bei uns. Nun war der Frieden des Zweiergespanns vorbei und eine neue Geschichte der Dynamik als Rudel begann. Bis zur ersten Läufigkeit von Paris, welche gleichzeitig auf Sayens 2. Wurf fiel, genoss Paris die Rolle der Kleinen, welche von beiden verwöhnt wurde und sich viel erlauben konnte. In der Sicherheit der beiden grossen erlaubte sie sich so manche Frechheit und wurde von den beiden aus so mancher der Patsche gerettet. Und ich darf dann die Situation im Ganzen retten, oder mir einfach die Leviten besserer Hundeerzieher anhören.
Nun, ich denke das Leben der Hunde hat sich sehr streng verändert, in nur kurzer Zeit: Es wird von ihnen erwartet viel anzusehen, anzuhören und auszuhalten, und es wird auch erwartet, dass die Hunde darauf nicht reagieren. Das Erstreben dieser Fähigkeit, kennt jeder der sich in Meditation geübt hat, weiss wie schwierig sich dies erweisen kann und nicht allen gelingt es. Wir vergessen leicht, dass ein Hund viel mehr wahrnimmt, als wir Menschen. Ihre Arbeit war dort, wo wir Menschen ihnen unterlegen waren. (Wahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit, Geruchsinn, Jagen, Hüten, Wachen, etc.) Zu selten noch, darf ein Hund seiner eigentlichen Arbeit, wofür er Jahrhunderte gezüchtet wurde, nachgehen. Die Welt, die wir Menschen erschaffen haben, mag vielleicht für uns Menschen sein. Leider aber nicht unbedingt für Tiere.